

Am Dienstag, den 15.11. besuchten die Bio-Leistungskurse der 13. Klasse von Frau Wimmer und Herrn Kilchenstein das Lernlabor der TU Darmstadt. Das Thema war Elektrophysiologie.
In der Doppelstunde vor dem Ausflug bereiteten wir uns mit Hilfe der Moodle-Webseite der TU Darmstadt auf den Labortag vor. Wir bildeten Kleingruppen und teilten die Themen untereinander auf. In der ersten Stunde beschäftigten sich die Kleingruppen mit ihrem jeweiligen Thema und bereiteten eine Präsentation vor, welche in der zweiten Stunde dem gesamten Kurs vorgestellt wurde.
Der Labortag beschäftigte sich mit dem pflanzlichen Aktionspotenzial. Als Präparat wurden Internodialzellen der Armleuchteralge Chara corallina verwendet. Mit Hilfe der Kalium-Anästhesiemethode soll es dabei gelingen, die Membranspannung der Zelle zu messen. Mit dieser Methode kann auf extrazellulärem Wege eine intrazelluläre Ableitung durchgeführt werden. Ziel des Versuches ist es, das Aktionspotenzial von Chara corallina zu charakterisieren, um anschließend einen Vergleich zum tierischen Aktionspotenzial ziehen zu können. In Vierergruppen wurde an der Station selbstständig gearbeitet.
Um uns mit der Messapparatur und den Geräten vertraut zu machen, begannen wir mit einem Einführungsexperiment zur elektrischen Potentialdifferenz. Dabei lernten wir zum ersten Mal die gelben Linien auf den Oszilloskopen kennen, die uns den Rest des Labortages begleiten würden. Mit Hilfe der Erklärungen von Julia, Alex und Herrn Dr. Klees, den Verantwortlichen für den Labortag, wurde uns bald auch klar, was uns diese Linien sagen sollten und vor allem wie wir sie beeinflussen konnten. Nach dem Herstellen der Ag/AgCl-Messelektroden, die für den eigentlichen Versuch benötigt wurden, ging es erstmal in die Mensa, um uns bei einem gemeinsamen Mittagessen für die finale Messreihe zu stärken.
Nach dem 10minütigen Rückweg durch das Novemberwetter ging es an die eigentlichen Versuche: Wir lösten bei Chara corallina mit Hilfe eines Spannungspulsgebers Aktionspotenziale aus, anhand derer wir den Schwellenwert und die Refraktärzeit bei dieser Algenart bestimmten. So konnten wir erkennen, dass nicht nur Tierzellen elektrisch reizbar sind, sondern dass auch bei Pflanzenzellen eine Empfindlichkeit für elektrische Signale besteht. Gegen Ende erfassten wir den Zusammenhang zwischen der Reizintensität und der Latenzzeit. Die Datenauswertung, die Darstellung des pflanzlichen Aktionspotentials und das theoretische Hintergrundwissen wurden am Ende im Plenum besprochen.
Die ganze Zeit wurden wir kompetent von Dr. Klees sowie Julia und Alex betreut. Die beiden letztgenannten sind für die Ausarbeitung des Labortages Elektrophysiologie zuständig, den sie im Rahmen ihrer Lehramtsexamensarbeit erstellt haben. Wir möchten uns noch einmal bei allen für die Ermöglichung dieses interessanten und schönen Tages im Lernlabor der TU Darmstadt bedanken!
Christin Bickelhaupt
Es kann nicht alles ganz richtig sein in der Welt weil die Menschen noch mit Betrügereien regiert werden müssen.
( Georg Christoph Lichtenberg )