Seit dem Schuljahr 2000/2001 gibt es an der Lichtenbergschule Bläserklassen in den Klassen fünf und sechs. Hier bekommen alle dafür angemeldeten Kinder die Möglichkeit geboten, ein Instrument zu erlernen, ohne dass sie schon etwas können müssen. In der Besetzung eines sinfonischen Blasorchesters lernen die Kinder ihr Blasinstrument, bei Null beginnend. Querflöte, Klarinette, Altsaxofon, Tenorsaxofon, Trompete, Waldhorn, Tenorhorn, Bariton, Posaune, Tuba sind vertreten. Neuanschaffungen an Instrumenten, Zubehör und Noten werden durch Teilnahmebeiträge finanziert, die derzeit bei 15,- Euro pro Monat für jedes Kind liegen.
Der Unterricht erfolgt am Vormittag dreistündig im regulären Stundenplan der Klasse. Die in den Bläserklassen eingesetzten Musiklehrkräfte sind erfahrene Musikerinnen und Musiker mit spezieller Eignung bzw. Ausbildung für diese Art des Musik-Unterrichtens (Frau Krüger, Frau Schulte, Herr Blaut, Herr Schönig). Die Inhalte des Lehrplans werden durch praktisches Tun vermittelt. Zu Beginn des fünften Schuljahres werden die Instrumente vorgestellt, es wird viel gesungen und geklatscht, Pauke und andere Perkussionsinstrumente gespielt – bis dann kurz vor den Herbstferien durch Ausprobieren der Instrumente und Abfragen der Kinderwünsche feststeht, wer in der Klasse welches Instrument bekommen wird. Dann beginnt das sehr spannende Arbeiten in der Orchestergruppe. Haltung, Ansatz, Atemtechnik werden geschult, das Notenlesen durch die Praxis eingeübt. Die Lerninhalte folgen weitgehend dem vorgegebenen Fortschreiten in dem Bläserklassen-Arbeitsheft „Essential Elements“ von Yamaha.
Zu Beginn des zweiten Halbjahres der Klasse fünf können die Eltern ihr Kind gegen eine Teilnahmegebühr von derzeit 23,- Euro zu einem zusätzlichen Angebot anmelden, dem Satzunterricht, wo die Kinder in einer zusätzlichen Stunde pro Woche in kleinen Gruppen von Instrumentallehrern spezifischen Unterricht für ihr Instrument erhalten. Hier kann besser als in der Großgruppe auf die jeweiligen Besonderheiten des Ansatzes und der Technik des Instruments eingegangen werden.
Eine Arbeitsfahrt im ersten Halbjahr des sechsten Schuljahrs ist fester Bestandteil unseres Konzepts. Auf diesem viertägigen „Bläserklassenworkshop“ in der Jugendherberge Oberwesel / Rhein wird intensiv in Groß- und Kleingruppen geprobt, gesungen, getanzt, Rhythmusschulung betrieben, aber es wird auch gespielt, gewandert und geschwommen!
Nach der sechsten Klasse müssen die Teilnehmenden ihre Leihinstrumente abgeben, damit diese an einen kommenden fünften Jahrgang weitergegeben werden können. Die eben beschriebene Form des besonderen Musikunterrichts endet somit. Ab der Klasse sieben verlagert sich das Projekt in den AG-Bereich. Im Schulorchester sowie in den Blechbläserensembles und den Nachwuchs-Bigbands spielen dann diejenigen Kinder, deren Eltern ihnen weiterhin ermöglichen, ein Instrument zu lernen. Später können sie dann auch in unserer seit dem Schuljahr 2008/09 bestehenden Big Band spielen, oder sie gehen in das Jugendorchester des Musikvereins Stadtorchester Ober-Ramstadt, mit dem eine enge Kooperation besteht.
Auftritte:
Die Bläserklassenkinder haben im Laufe der Bläserklassenzeit mehrere öffentliche Auftritte in der Schule und außerhalb. Der erste Auftritt der Bläserklassen erfolgt in der Regel zur Adventszeit oder zu Beginn des neuen Kalenderjahres, wenn die Kinder die ersten fünf Töne beherrschen und bereits ein- und zweistimmige Stücke im Rahmen von Klassen- oder Jahrgangs-Adventsfeiern präsentieren können. Im Laufe der zwei Bläserklassenschuljahre folgen weitere Auftritte am jährlichen Tag der Offenen Tür unserer Schule, bei Besuchen in den umliegenden Grundschulen, bei Veranstaltungen der Stadt Ober-Ramstadt, oder bei Vereinsfeiern und in sozialen Einrichtungen.
Am ersten Schultag ihres sechsten Schuljahres spielen die Kinder bei der Begrüßungsfeier der neuen fünften Klassen. Ein Sommerkonzert, bei dem alle Bläsergruppen ihr Können zeigen, schließt jedes Schuljahr ab.