KUNST FÜR KEINEN 1933 bis 1945 Exkursion des Kunst-LK in die Schirn Kunsthalle Frankfurt
- Categories KulturSchule
- Date 31.05.2022
„Kennt Ihr eigentlich die Reichskulturkammer?“. Mit dieser Frage startete unsere Führung in der Ausstellung „KUNST FÜR KEINEN 1933 bis 1945“. Zwischen 1933 und 1945 kontrollierte das nationalsozialistische Regime das künstlerische Schaffen in Deutschland. Insbesondere Künstlerinnen und Künstler, die wegen ihrer Religion, ihrer Herkunft oder politischen Einstellung verfolgt wurden, flüchteten vor den staatlichen Bedrohungen in die Emigration. Was aber geschah mit denjenigen, die im Land blieben? Welche unterschiedlichen Strategien und Handlungsspielräume nutzten Künstlerinnen und Künstler, die keine Nähe zum NS-Regime suchten oder fanden?
Anhand von 14 ausgewählten Biografien verdeutlicht die Ausstellung, dass nicht allein Apathie, Stillstand und Aussichtlosigkeit die künstlerische Arbeit in dieser Zeit bestimmten. Künstlerinnen und Künstler waren kreativ trotz Materialknappheit, beschäftigten sich mit existenziellen Themen, reagierten aber auch mit versteckter Kritik und inhaltlicher Anpassung auf die NS-Kunstpolitik. Ihre Kunst existierte in nationalsozialistischer Zeit abseits der offiziellen Regimekunst und blieb ohne Publikum.
Über die Reichskulturkammer als Dachorganisation mit sieben Einzelabteilungen, deren Hauptaufgabe die staatliche Organisation und Überwachung der Kultur war, gäbe es im Detail sicher noch viel zu erfahren. Dass das gesamte intellektuelle und künstlerische Leben dieser zentralen Steuerung unterworfen war, zeigt sich eindrucksvoll in der Vielfalt des künstlerischen Schaffens dieser Zeit.
Dr. Simone Twiehaus