Kunst Krimi in Frankfurt
- Categories KulturSchule
- Date 02.02.2020
Ausstellung „MAKING VAN GOGH“ im Frankfurter Städel Museum
Im Zentrum der Ausstellung ist ein prachtvoller goldener Rahmen ausgestellt – allerdings überraschend für uns ohne Inhalt. Ehemals befand sich darin das Bildnis des Nervenarztes Dr. Gaget, bei dem van Gogh in Behandlung war. Heute ist der Aufbewahrungsort der Leinwand unbekannt. Die Geschichte dazwischen liest sich wie ein Krimi. Angekauft für das Städel Museum wurde es von den Nazis als „entartet“ konfisziert und landete in Görings Privatsammlung, von wo es ein Amsterdamer Bankier ankaufte. Für einen Rekordpreis wurde es 1990 von einem japanischen Unternehmer ersteigert und war in dem Moment das teuerste Bild aller Zeiten.
Diese Story ist Teil des großen Nachruhms, der van Gogh für uns heute zu einem der populärsten Künstler macht. Wer kennt nicht van Goghs „Selbstporträt mit verbundenem Ohr und Pfeife“ oder seine berühmten Sonnenblumen? Wie kam es zu diesem van-Gogh-Hype und wie wurde seine Malerei zum Vorbild und zur maßgeblichen Inspirationsquelle nachfolgender Künstler?
Dieser Frage geht die Ausstellung „MAKING VAN GOGH – Geschichte einer deutschen Liebe“ nach – von den ersten Ankäufen, über die frühen Ausstellungen in Deutschland und die besondere Rolle von Galeristen, Museen, Privatsammlern und Kunstkritikern. Fesselnd für uns als Kunst LK war auch die Rezeption von van Gogh als Vater der Moderne und seine besondere Malweise.
Kunst ist immer spannend, im Falle von van Gogh kann sie sogar ein Krimi sein – davon konnten wir uns in Frankfurt überzeugen.
Leistungskurs Kunst Q1
Dr. Simone Twiehaus